Neben den raumakustischen Messungen und Geräuschmessungen im Bereich des Immissionsschutzes führen wir bauakustische Schallmessungen zur Feststellung des tatsächlich vorhandenen Schallschutzes von Bauteilen in fertiggestellten Gebäuden durch. Hierbei wird zwischen den nachfolgend erläuterten bauakustischen Schallmessungen unterschieden.
Luftschalldämmung
Bei Luftschall handelt es sich um Schall, wie er zum Beispiel in Form von Sprache erzeugt wird. Zum Schutz der Privatsphäre gibt es unterschiedliche Schalldämm-Standards für Gebäude. Entsprechend dieser Standards werden in der Regel vor Bauausführung die notwendigen Bauteilquerschnitte mittels Berechnungen festgelegt. Vielfach stellt sich jedoch die Frage, ob die gebaute Realität dem entspricht, was berechnet wurde. So können z. B. Baufehler oder falsche Materialwahl dazu führen, dass der berechnete Schallschutz tatsächlich gar nicht vorhanden ist.
Davon unabhängig kann insbesondere bei älteren Bauwerken eine Fülle unterschiedlicher Materialien verwendet worden sein, so dass sich die Schalldämmung des interessierenden Bauteils gar nicht so leicht berechnen ließe.
In all diesen Fällen messen wir die vorhandene Schalldämmung oder Schallpegeldifferenz nach DIN EN ISO 16283-1 (ehem. DIN EN ISO 140-4) für Innenbauteile oder nach DIN EN ISO 140-5 für Außenbauteile. Die Ergebnisse können dann mit den entsprechenden Anforderungen z. B. nach DIN 4109 oder VDI 4100 verglichen werden. Um ein aussagekräftiges Messergebnis zu erlangen, wird im Senderaum mit Hilfe eines Rauschgenerators und eines Dodekaeder-Lautsprechers ein definiertes Rauschsignal erzeugt, das sowohl im Sende- als auch im Empfangsraum frequenzspezifisch gemessen wird. Hinzu kommen Korrekturen des Fremdgeräusches und der Nachhallzeit. Am Ende der Auswertung steht der Einzahlwert z. B. des Bauschalldämm-Maßes, welcher mit anderen Konstruktionen oder mit den Anforderungen verglichen werden kann. Auf dessen Basis erarbeiten wir entsprechende Sanierungsmöglichkeiten für Sie. Je höher die Luftschalldämmung ist, desto besser ist die Konstruktion.
Trittschallpegel
Bei Trittschall handelt es sich um eine Spezialform des Körperschalls, wie er zum Beispiel beim Auftreten auf den Fußboden erzeugt wird. Wir messen die vorhandenen Trittschallpegel nach DIN EN ISO 140-7. Die Ergebnisse können dann mit den entsprechenden Anforderungen z. B. nach DIN 4109 oder VDI 4100 verglichen werden. Um ein aussagekräftiges Messergebnis zu erlagen, wird im Senderaum mit Hilfe eines Normhammerwerks eine definierte Impulsanregung auf der zu messenden Trenndecke erzeugt. Das im Empfangsraum ankommende Signal wird frequenzspezifisch gemessen. Hinzu kommen noch Korrekturen des Fremdgeräusches und der Nachhallzeit. Erfolgt die Körperschallanregung auf harten Bodenbelägen, messen wir zusätzlich den im Senderaum anfallenden Geräuschpegel. In Verbindung mit einer Luftschallmessung erfolgt dann eine Korrektur des Empfangspegels, wenn eine Beeinflussung durch den vom Hammerwerk erzeugten Luftschall stattfindet. Am Ende der Auswertung steht der Einzahlwert des Norm-Trittschallpegels, welcher mit anderen Konstruktionen oder mit den Anforderungen verglichen werden kann. Auf dessen Basis erarbeiten wir entsprechende Sanierungsmöglichkeiten für Sie. Je niedriger der Norm-Trittschallpegel ist, desto besser ist die Konstruktion.
Installationsgeräusche / Geräusche von haustechnischen Anlagen
Bei diesen Geräuschen handelt es sich um Körperschall, welcher von den Raumflächen abgestrahlt wird. Verursacht wird der Körperschall durch wasserführende Leitungen oder von Heizungsanlagen, Türklingeln, elektrisch betriebenen Rollläden etc.
Wir messen diese Geräusche nach DIN EN ISO 10052 in Verbindung mit DIN 4109-11. Dazu führen wir im Empfangsraum drei Messungen durch, bei denen die maximalen Geräuschpegel, die die Installation bzw. haustechnische Anlage erzeugt, aufgezeichnet werden. Diese Werte werden hinsichtlich des Fremdgeräuscheinflusses korrigiert und gemittelt. Zudem erfolgt eine Korrektur hinsichtlich der im Raum vorherrschenden Nachhallzeit. Der damit vorliegende Einzahlwert kann dann mit den Anforderungswerten verglichen und beurteilt werden.